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Online-Kurzgeschichten
Lesezeit: etwa 3 Minuten
von
Laura D.

Perfekter Ort, perfekte Zeit

Es war ein schöner, warmer Sommerabend.

Tobias und ich hatten uns dazu verabredet eine Runde um den See spazieren zu gehen und den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen. Wir erzählten uns, was am Tag alles passiert war und plauderten über Gott und die Welt.

Nach einer Weile kamen wir an eine Bank, von der man einen wunderschönen Ausblick über den See hatte. Ich beobachtete eine Entenfamilie dabei, wie sie ihre Mahlzeit zu sich nahm.

Tobias hielt die ganze Zeit meine Hand. Es war unser fünftes Treffen. Und es fühlte sich alles so harmonisch an. Tobias Daumen strich immer wieder in kreisenden Bewegungen über meinen Handrücken. Es kribbelte an den Stellen, an denen er mich berührte.

"Weißt du eigentlich, wie gerne ich meine Zeit mit dir verbringe?", fragte er mich.

"Ich hoffe doch, dass du das mindestens genauso gerne tust, wie ich mit dir", entgegnete ich leise.

"Ich bin wirklich froh, dass wir uns gefunden haben", erwiderte er.

Er rutschte ein Stück von mir weg und drehte sich zu mir. Ich spürte, wie sein Blick auf mir ruhte. Ich gab ihm Zeit mich anzusehen, bevor ich mich ihm zuwendete. Er legte seine Hände um mein Kinn und zwang mich so zärtlich ihm in die Augen zu sehen.

"Ich habe mich noch nie bei jemanden so schnell so wohl gefühlt wie bei dir.", flüsterte er mir entgegen. "Du bedeutest mir wirklich viel."

"Das hört sich schön an", gab ich zurück. Ich wollte, dass er mich endlich küsste. Ich wollte seine Lippen auf meinen spüren. Es wäre unser erster Kuss. Aber ich traute mich nicht weiter auf ihn zuzugehen. Ich spürte seinen Atem sanft auf meinen Lippen.

"Ich möchte es langsam angehen lassen", sagte er. Seine Stimme war kratziger als zuvor.

"Das möchte ich auch." Mehr als ein Flüstern brachte ich nicht hervor. Mein Blick wanderte immer wieder von seinen Augen zu seinen Lippen und zurück. Ich schluckte und hoffte, es würde bald passieren. Ich spürte das Knistern zwischen uns. Unsere Lippen trennten nur wenige Zentimeter.

Wir schauten uns wieder tief in die Augen und endlich schloss er sie und kam mir noch näher. Unsere Lippen berührten sich fast, aber er wartete darauf, dass ich ihm den letzten Rest entgegenkam.

Ein Lächeln huschte über meine Lippen. Ich schloss meine Augen und wir küssten uns. Unser erster Kuss. Zu einer perfekten Zeit, an einem perfekten Ort.